31.07.2023
Nach dem Kaiserschießen und dem großen Festumzug am Sonntag zog am Schützenfest-Montag wieder so etwas wie Normalität ein. Auch das 148. Schützenfest im 150. Jubeljahr begann mit einem zünftigen Frühstück. Pünktlich um 09:00 Uhr begann das Schützenfrühstück mit etlichen Schützen. Musikalisch begleitet wurde es von der Blaskapelle Schöning und dem Tambourcorps Hörste. Gut gestärkt und nachdem die Lose für das Insignienschießen verteilt wurden, begrüßte Oberst Schulte die anwesenden Schützen und begann mit den Ehrungen.
Zur Ehrung der Vereinstreue waren 30 Personen eingeladen. 23 Schützen waren angetreten. Eine besondere Ehrung gab es für Heinz Grothe, sen. und Franz Nünnerich (Bild links) sowie Heinrich Gudermann (Bild rechts. Er wurde kurz nach dem Schützenfest geehrt). Alle drei sind seit 75 Jahren im Schützenverein Dedinghausen Mitglied. Zudem standen auf der Liste der zu ehrenden: Bernhard Stratmann (75 Jahre), Heinz-Josef Henkemeier, Ferdi Kuhn, Jürgen Leimeier, Willi Nünnerich (60 Jahre), Jürgen Dahlhoff, Martin Grothe, Burkhard Meister, Johannes Mund, Andreas Müting, Elmar Remmert, Wolfgang Rinn, Franz-Xaver Stratmann (40 Jahre), Michael Bartsch, Peter Bartsch, Heribert Becker, Dirk Fellert, Guido Hagenhoff, Peter Hagenhoff, Florian Heilig, Hans-Wolfram Heilig, Andreas Kleine, Hubert Lefting, Matthias Lippert, Siegfried Müller, Sebastian Schulte, Udo Weisser (25 Jahre)
Oberst Schulte ehrte sodann die Blaskapelle Schöning. Sie spielt seit 50 Jahren beim Schützenfest in Dedinghausen. Da die versprochene Pauke wg. Lieferschwierigkeiten nicht da war, überreichte der Oberst dem Vereinsvorsitzenden erst einmal einen Paukenschläger.
Dann hieß es „Antreten zum Vogelschießen“ und Schützen sowie Ehrengäste machten sich auf den Weg zur Vogelstange.
Derweil hatten sich auf dem Platz bereits zahlreiche Besucher eingefunden. Das Schießen nahm schnell Fahrt auf. Bereits mit dem 14. Schuss waren alle Insignien unten.
Die Insignienschützen waren:
Bernhard Hörstmann-Jungemann (Fass – 8. Schuss)
Jürgen Hendel (Zepter – 10. Schuss)
Stefan Hagenhoff (Krone – 12. Schuss)
Dieter Meiwes (Apfel – 14. Schuss)
Nachdem die Insignien und Extremitäten (Flügen und Schwanz) unten waren, entwickelte sich ein Zweikampf zwischen Bastian Brunnert und Stefan Hagenhoff. Nebenbei wurde BM Moritz zum Vereinsbeitritt animiert. Bei den letzten 20 Schüssen rechnete jeder bei jedem Schuss mit dem finalen Königsschuss. Dann beendete Stefan Hagenhoff mit dem 172. Schuss das diesjährige Vogelschießen. Auf den Schultern ihrer Freunde wurden der neue König und seine Frau Marleen als erwählte Königin zur Theke gebracht. Dort gesellten sich seine Eltern und die Insignienschützen dazu. Als „Ehrengäste“ waren auch der
Oberst und das amtierende Königspaar auf der Theke.
Nach einer für viele Schützen erholsamen Mittagspause nahm das Fest am späten Nachmittag seinen gewohnten Verlauf wieder auf. Das neue Königspaar samt Hofstaat (Bilderseite in der Mitte dieser Zeitung) wurde an der Residenz in der Ehringhauser Straße von den Schützen abgeholt. Hier und auf dem Festplatz hatten sich einige Schaulustige eingefunden und spendeten Applaus.
Zunächst wurden die Insignienschützen geehrt, sodann folgte die Krönung des neuen Königs. Hier nahm der scheidende König Jens dem Oberst quasi die Arbeit ab, indem er die Kettenübergabe selbst vornahm. Der Oberst dankte dem scheidenden Königspaar und beglückwünschte das neue Paar. Nach dem obligatorischen Königstanz nahm die Throngesellschaft unter Beifallsbekundungen der Schützen und der Besucher am Thron Platz. Man kam zur Ruhe und richtete sich zunächst für den Tag – letztlich aber für das ganze Schützenjahr (bis zum 29.07.2024) – ein.
Einige Abordnungen (wie u.a. ‚Vorhang auf‘ und die Schalke Freunde,…) gratulierten am Thron.
Dann aber war die Ruhe vorbei, erste Pflichten standen für die neue Throngesellschaft an – der Kindertanz. Offensichtlich hatten sowohl die Kinder als auch das Königspaar Spaß beim Kindertanz. Spaß haben auch immer die Fahnenabordnungen und aus dem allabendlichen Wegbringen der Fahnen machen sie immer ein besonderes Event, das immer auf der Theke endet.
Die Throngesellschaft amüsierte sich derweil. Vor allem die Hofdamen hatten ihren Spaß mit den Musikern von ‚ambiente‘. Die beliebte große Polonäse auf dem Schützenplatz fiel auch an diesem Montag aus. „Schade“, meinten viele Festbesucher*innen. Dafür legte ‚ambiente‘ so richtig los. Party war angesagt beim neuen Hofstaat und zahlreichen Gästen. Die gute Stimmung wurde von Minute zu Minute noch besser.
Kurz nach 22 Uhr wurde es dann ziemlich voll im Zelt. Das ist ein sicheres Zeichen für das Nahen eines Höhepunktes, der auch immer viele Besucher extra am Montagabend noch einmal nach Dedinghausen zieht: Die Entthronungs-zeremonie!
Der Hofstaat 2022-23 kam aufs Zelt, um ihr Königspaar mit Königstaxi und Reggaetönen abzuholen. Jens und Karina
freuten sich.
Nach dem obligatorischen Entthronungslied fuhren Karina und Jens per Königstaxi, inclusive des Königstaxiführers Ludwig, und mit ihrem Hofstaat an die Theke und feierten den Abschied vom Thron.
Der Rest der Festgesellschaft setzte nun, angeheizt durch ‚ambiente‘, zur letzten großen Stimmungseruption an.
Eine dreistündige Megaparty bildete den glanzvollen letzten Höhepunkt des Schützenfestes 2023. Doch irgendwann ist dann auch das tollste Fest vorbei und wie in jedem Jahr endet es dann auf der Theke.
Aber in 352 Tagen geht’s ja schon wieder los. Das 149. Schützenfest wird vom 27. bis zum 29.07.2024 gefeiert.
Heinz-Werner Wellner
(Redaktion D.a.)