30.07.2022
Zwei Jahre war das Schützenfest wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Die Schützen, der Verein und das ganze Dorf brannten darauf, wieder feiern zu können. Die Vorbereitungen waren abgeschlossen und Glockengeläut lud zur Schützenmesse ein. Es konnte beginnen – 30 Minuten vor der gewohnten Zeit. Eine kleine Änderung, derer es noch einige andere gab. Pünktlich um 15.30 Uhr war die Johannes-Kirche voll.
Das 147. Schützenfest konnte - wie seit Jahren üblich - mit einer Messe beginnen. Pastor Müller hielt die Messe, das Blasorchester Schöning unterlegte sie mit Musik und, wie seit Jahren üblich, endete sie mit dem Segen und dem immer wieder eindrucksvollen „Tochter Zion“ der Schöninger. Nach der Messe konnte Oberst Markus Schulte über 250 angetretene Schützen bei bestem Schützenwetter (25°C und leicht bewölkt) begrüßen.
Nachdem Oberst Schulte mit seinem Adjutanten Tim Gründer und Pastor Müller die Front der Schützen abgegangen war, richtete er Grußworte an die Schützen und die anwesenden Dorfbewohner/innen. Oberst Markus Schulte – auch das war eine „kleine Änderung“, war es doch sein erstes Schützenfest als Oberst - gedachte der Gefallen und der Verstorbenen des Schützenvereins. Er schloss in sein Gedenken auch die Toten der CoronaPandemie und die Opfer des Ukrainekrieges ein. Später fand man einige Schützen und DorfbewohnerInnen, die nahezu begeistert vom Auftreten des „neuen Oberst“ waren. „Er wirkte so, als wäre er schon jahrelang Oberst.“ Zum Gedenken an die verstorbenen Schützen und Jubelmajestäten wurden am Ehrenmal Kränze niedergelegt. Nach der Kranzniederlegung setzte der Major den Zug der Schützen in Marsch.
Zunächst ging es zum Haslei, zum 40- jährigen Jubelpaar. Helmut Klebolte hatte sich am 26.07.1982 mit dem 149. Schuss zum Schützenkönig gemacht. Zur Mitregentin nahm der seine Frau Erika. Die beiden präsentierten sich den angetretenen Schützen und vielen Zuschauern. Oberst und Jubelkönig versicherten sich gegenseitig der höchsten Wertschätzung. Blumen und Orden wurden verteilt. Nach den obligatorischen Hochrufen und einem Umtrunk ging es in die Breslauer Straße. Hier galt es, den 25-jährigen Jubelmajestäten Achim und Julia Stratmann die Aufwartung zu machen.
Achim Stratmann war am 28.07.1997 mit dem 200. Schuss Schützenkönig von Dedinghausen geworden. Zur Mitregentin nahm der seine spätere Frau Julia Hense. Achim ist seit 1995 zuverlässiges Mitglied im Schützenvorstand. Mit knapp 27 Jahren ist er auch der Dienstälteste im geschäftsführenden Vorstand. Da Oberst Markus Schulte dem Jubelhofstaat angehörte übernahm der neue Schriftführer Marcel Begere die Laudatio. Er dankte dem Jubelpaar und besonders Achim für die jahrelange Unterstützung. Der Jubelkönig versicherte, sich immer im Schützenverein wohlgefühlt zu haben, dankte für die Unterstützung, verband das mit einem „Hoch“ auf den Verein und lud zum Umtrunk ein.
Sodann ging es weiter in Richtung der Residenz des aktuellen Königspaares. Zwischendurch machte man dem 40-jährigen Jubelpaar von 2021 – Andreas und Gaby Kaltschmidt am Haslei die Aufwartung. Andreas wurde am 27.07.1981 nach dem 160. Schuss Schützenkönig. Mit Adjutant Ulrich Hagenhoff nahmen Gaby und Andreas Kaltschmidt die Front der Schützen ab. Wortes des Lobes an das Jubelpaar und des Dankes vom Jubelkönig schlossen den offiziellen Akt ab. Dann gab es Freibier. Anschließend ging man um die Ecke zur königlichen Residenz am Kölner Grenzweg.
Nachdem die Schützen vor der dekorierten Königsresidenz am Kölner Grenzweg zu stehen gekommen waren, nahmen Tobias Wahner und Carina Hermes mit ihrem charmanten Hofstaat die Front der Schützen ab. Hier wurde den Schützen und dem Dorfbewohner/innen auch der neue Schützenvogel präsentiert. Adjutant Patrick Henkemeier hatte so seine Mühen mit dem „Freebird von Layla“. Oberst Schulte reflektierte in seiner Ansprache die Aktivitäten der vergangenen drei Jahre und dankte dem Königspaar dafür, dass sie auch in der schweren Zeit der Corona-Pandemie den Verein hervorragend vertraten. König Tobias dankte seinerseits für die Unterstützung des Vereins und lud die Schützen auf ein Bier ein. Zuvor jedoch gab es Blumen für die Königin und die Mütter des Königpaares.
Nach dem Königsständchen marschierte man zum Sportplatz. Dort gruppierten sich die Hofstaate, Schützen und Kapellen zum großen Zapfenstreich. Dorfbewohner/innen und Gäste – mehr als in den Jahren vor Corona - hatten sich dort ebenfalls eingefunden und so wurde der Zapfenstreich wieder zu einem imposanten Erlebnis. Die Schützen, deren Anzahl sich im Laufe des Abends vergrößert hatte, wurden für ihr diszipliniertes Verhalten gelobt. Nach dem Zapfenstreich machten sich die Schützen zum Festplatz auf. Unterwegs, wie auch bei den Ständchen, sorgten die Musikkapelle Schöning, das Tambourcorps Hörste, der Fanfarenzug DJK Erwitte und der Spielmannszug Westereiden für die musikalische Begleitung. Im Festzelt angekommen, standen die Schützen Spalier, um den Rahmen für den Königstanz von Tobias und Carina und ihrem Hofstaat zu bilden. Als dann die Paare auf dem Thron Platz genommen hatten, konnte die Fete steigen. Die Partyband ‚ambiente‘ wartete schon, um los zu legen. Die Platzmajore und Jungschützen hatten allerdings noch zu tun. Sie setzten den Vogel auf. Ob der angenehmen Temperaturen war vor dem Zelt viel los. Dennoch waren die Theke und die Longdrinkbar gut besucht. Draußen wurde es im Verlaufe des Abends immer voller. Noch gegen 22.30/23 Uhr strebten noch reichlich Menschen gen Schützenplatz. Auch im Zelt kam die Stimmung dann noch voll auf Touren.
Das war erneut der Tanzband „Ambiente“ zu verdanken. Wie in den fünf „vor CoronaJahren“, sorgten sie mit toller Musik für eine volle Tanzfläche und eine gute Stimmung. Dabei machten sie auch bei Ständchen viel Stimmung. Das Fest ging stimmungsvoll für alle weiter und endete erst am frühen Morgen.
Martin Meyer / Heinz-Werner Wellner
(Redaktion D.a.)