29.07.2023
Nach dem Kaiserschießen am Vortage war wieder Ruhe im Dorf einkehrt und der Schützenplatz hergerichtet. Die Vorbereitungen waren abgeschlossen und Glockengeläut lud zur Schützenmesse ein.
Pünktlich um 15.30 Uhr war die Johannes-Kirche voll. Das 148. Schützenfest konnte - wie seit Jahren üblich - mit einer Messe beginnen. Pastor Möller hielt die Messe, das Blasorchester Schöning unterlegte sie mit Musik und, wie seit Jahren üblich, endete sie mit dem Segen und dem immer wieder eindrucksvollen „Tochter Zion“ der Schöninger. Nach der Messe konnte Oberst Markus Schulte über 220 angetretene Schützen bei angenehmen Schützenwetter (26°C und leicht bewölkt) begrüßen. Auch hatten sich zahlreiche Dorfbewohner*innen eingefunden.
Nachdem Oberst Schulte mit seinem Adjutanten Tim Gründer und Pastor Möller die Front der Schützen abgegangen war, richtete er Grußworte an die Schützenund die anwesenden Dorfbewohner/ innen. Oberst Markus Schulte gedachte der Gefallen und der Verstorbenen des Schützenvereins. Er schloss in sein Gedenken auch die Opfer des Ukrainekrieges ein. Die Fahnenabordnungen hatten am Ehrenmal Aufstellung bezogen und zwei Offiziere legten zum Gedenken an die verstorbenen Schützen und Jubelmajestäten Kränze nieder. Nach der Kranzniederlegung setzte der Major den Zug der Schützen in Marsch. Da kurzfristig der 50-jährige Jubelkönig Robert Henkemeier wegen Krankheit ausgefallen war, ging es sofort in die Breslauer Straße.
In der Breslauer Straße angekommen, galt es zunächst, gleich zwei Jubelmajestäten die Aufwartung zu machen. Willi und Marlis Schulte, die 25-jährigen Jubelmajestäten, präsentierten sich und ihren Hofstaat den Schützen. In zweiter Reihe rechts marschierte die 40-jährige Jubelkönigin Tatjana Hagenhoff. Willi Schulte war am 27.07.1998 mit dem 196. Schuss Schützenkönig von Dedinghausen geworden. Zur Mitregentin nahm der seine Frau Marlis. Gerhard Hagenhoff wurde mit dem 110. Schuss beim 110. Schützenfest am 1.08.1983 erstmals Schützenkönig von Dedinghausen. Zur Mitregentin nahm der seine Frau Tatjana. Beim Schützenfest 1996 wurde er zum zweiten Mal Schützenkönig im Dorf. Gerry Hagenhoff ist auch noch der uneingeschränkte „Insignien-Meister“. Kein Schütze hat in den letzten 50 Jahren mehr Insignien als er abgeschossen (10). Gerry liegt seit einigen Jahren im Krankenbett und konnte demzufolge nicht am Festakt teilnehmen.
Willi dankte dem Oberst und dem ganzen Verein in bewegten Worten, auch im Namen von Tatjana, verband das mit einem
„Hoch“ auf den Verein und lud zum Umtrunk ein.
Ein Regenschauer verlängerte den Umtrunk und brachte das folgende Programm etwas durcheinander. So entschied der Vorstand nach dem Abholen des amtierenden Königspaares, direkt zum Festplatz zu marschieren und den Zapfenstreich dort und nicht auf dem Sportplatz abzuhalten.
Nachdem die Schützen vor der dekorierten Königsresidenz in der Breslauer Straße zu stehen gekommen waren, nahmen Jens Johannsmann und Karina Sauer mit ihrem charmanten Hofstaat die Front der Schützen ab. Hier wurde den Schützen und den Dorfbewohner/innen auch der neue Schützenvogel präsentiert. Adjutant Thorsten Hagemann hatte mit
„Disco der Vogel, der auf seine letzte Kugel wartet“ keine Mühen.
Oberst Schulte reflektierte in seiner Ansprache die Aktivitäten des vergangenen Jahres und dankte dem Königspaar dafür, dass sie den Verein zu verschiedenen Anlässen hervorragend vertraten. König Jens dankte seinerseits für die Unterstützung des Vereins und lud die Schützen auf ein Bier ein. Zuvor jedoch gab es Blumen für die Königin und die Mütter der Königin, Renate Sauer. Nach dem Königsständchen marschierte man zum Festplatz.
Im Festzelt stellten sich die Musikkapellen vor der Theke auf. Die Schützen, die Majestäten und Hofstaate gruppierten
sich zum großen Zapfenstreich. Dorfbewohner/innen und Gäste stellten sich außen darum. So wurde der Zapfenstreich wieder zu einem imposanten Erlebnis. Nach dem Zapfenstreich nahm das traditionelle Fest seinen gewohnten Fortgang.
Die Königspaare nahmen am Thron bzw. am Jubiläumstisch Platz. Die Besucher aus dem Dorf und die Gäste aus der Umgebung gesellten sich an den Theken draußen wie drinnen oder an der Würstchenbude. Die Platzmajore und Jungschützen hatten allerdings noch zu tun. Sie setzten den Vogel auf.
Obwohl das Wetter uselig war, wurde es im Verlaufe des Abends immer voller. Noch gegen 22.30/23 Uhr strebten noch reichlich Menschen gen Schützenplatz. Besonders im Zelt kochte die Stimmung dann recht hoch. Sowohl auf der Tanzfläche, als auch an den Theken und in der Longdrinkbar war viel los. Das war erneut der Tanzband „Ambiente“ zu verdanken. Wie in den fünf „vor Corona-Jahren“ und im letzten Jahr, sorgten sie mit toller Musik für eine volle Tanzfläche und eine gute Stimmung. Dabei machten sie auch bei Ständchen viel Stimmung.
Das Fest ging stimmungsvoll für alle weiter und endete erst am frühen Morgen.
Martin Meyer / Heinz-Werner Wellner
(Redaktion D.a.)